Jul 2024

„Die Seele nur weiß,
was da sitzt im Herzen:
Seinen Sinn kennt man selber nur;
keine Krankheit
ist für den Klugen schlimmer
als fremd allen Freunden zu sein.“
(Auszug aus ‚Die Edda‘)


Liebe Freunde, Bekannte und Mit-Midgardbewohner,

es ist wieder einmal so weit. Das Jahr neigt sich dem Ende, ein altes Jahr stirbt und ein Neues tritt aus der Dunkelheit hervor. Wie im Flug zieht die Zeit dahin.

Unser Jahr war stürmisch, aufregend und durchwachsen. Ich verbinde viele glückliche Erinnerungen mit diesem Jahr, allein dadurch, dass unsere kleinen Welpen wachsen und gedeihen. Allerdings gab es auch viele alte Probleme, die einen auf den Märkten piksten, wie ein Splitter. Projekte, die man hätte fertigstellen müssen; logistische Dinge, über die man vorher mehr hätte nachdenken müssen; alter Ärger, der beigelegt hätte werden müssen.

Es gab Hochzeiten und Beerdigungen, Erneuerungen und Abschiede, tiefe Freundschaft und scharfen Streit, und das Einzige, was mir nicht möglich ist, ist alles mit einem Wort zusammenzufassen. Ich habe viel nachgedacht, was ich dieses Jahr hätte besser machen können, was nächstes Jahr also von mir verlangt und bin zu dem Schluss gekommen, dass es Zeit ist. Ein kostbares Gut in diesen Zeiten. Ich schulde so vielen Dingen mehr Zeit und Aufmerksamkeit, zum Beispiel meinem Kind, meiner Familie, meinen geliebten Wölfen.

Zeit und Kraft.

Das Gute daran ist, dass Kraft aus der Zeit entspringt, die wir mit anderen verbringen. Das Schlechte ist, dass man manchmal Kraft braucht, um Zeit zu investieren. Ich brauche meine Familie und Freunde an meiner Seite, um genug Kraft aufzubringen. Viele Projekte, die dieses Jahr erledigt wurden, waren von anderen initialisierte Dinge, zu denen ich mich mehr oder weniger genötigt sah. Aber wie glücklich man doch ist, wenn Dinge erledigt sind, die viel zu lange herumliegen.

Ich werde dieses Jahr, diese Rauhnächte, dafür aufbringen, meine innere Ruhe und Kraft wiederzufinden und zu stärken. So absurd das im Vorweihnachtsstress auch klingt. Dieses Jahr sind meine Julgrüße wenig philosophisch, wenig spirituell, wenig politisch oder dogmatisch.

Die Seele nur weiß, was da sitzt im Herzen; so ist jeder seines Glückes Schmied, was sein Leben betrifft, was seine Festtagsstimmung betrifft, ob man sich Vorsätze macht oder ob man den Kontakt zu seinen Lieblingsmenschen sucht.

Mein Rat und meine guten Wünsche an euch alle sind: Versucht es. Überwindet die eigene Schwermut und findet Ruhe in dem, was ihr als besonders anstrengend empfindet. Nehmt euch alte Familientraditionen und Rituale, wenn ihr in ihnen einen Frieden finden könnt. Sucht die Menschen auf, in deren Nähe ihr Gelassenheit findet. Lasst euch nicht von Schwermut erdrücken, sondern sucht aktiv Zuflucht in Dingen, die euch glücklich machen.

In diesem Sinne, Asa og Vana und Frieden für die Welt,
eure Rauðka
Völva der Wotans Wölfe

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