Faxe van Vadgard

Geboren wurde ich 803 auf einer Hallig in der Nordsee, die zu Jütland gehörte. Es waren friedliche Jahre, soweit ich mich erinnern kann, doch schon in meiner frühen Kindheit verloren wir unser Heim. Schwere Stürme erschütterten in meinem 5. Lebensjahr die Hallig und innerhalb kürzester Zeit war sie unterspült und musste aufgegeben werden. Wir verloren den Großteil unseres Besitzes, weshalb wir zu Verwandten auf einen Hof nahe Haddeby zogen.

Wir hatten was wir brauchten. Ein wenig Vieh, etwas Land und ich machte mich nützlich, indem ich für den Schmied die Blasebälge bediente. Ich wollte auch das Schmiedehandwerk erlernen und zog deshalb schon früh zum Verkauf mit nach Haddeby. Dort hörte ich das erste Mal von dem Krieg, der im Sachsenland herrschte. Karl der Große hatte wohl mit Blut und Feuer einen neuen Glauben gebracht und alle zwingen wollen, den Alten abzuschwören. Jede Nacht lauschte ich den Geschichten der Riesen, der Asen, der Wanen und der Zwerge und ich konnte mir nicht vorstellen, wie schlimm es sein muss, alles woran man glaubt verbergen oder vergessen zu müssen. So wuchs meine Wut auf die Franken und all ihre Schergen.

Ich stellte mir vor ein Krieger gegen die Armee des Kreuzes zu sein und eines schicksalhaften Tages, kam ein Mann mit der Statur eines Riesens auf den Hof. Er war wie berauscht und ein wenig wirr. Genau so hatte ich mit die Riesen immer vorgestellt. Doch wie es die Tradition vorgibt, boten wir ihn Essen, Trinken und ein Dach für die Nacht. Am nächsten Tag unterhielten wir uns und ich fand raus, der er über die Franken dachte wie ich. Der Mann konnte meine Eltern überzeugen, dass er mich mitnahm und wir zogen durch das Land, auch wenn wir regelmäßig zurück zum Hof kamen und wir uns zeitweilen auch immer wieder trennten. Im Jahr 816 traf ich dann auf die Wotans Wölfe, eine Söldnertruppe, die sich den Kampf gegen die Franken verschworen hatte, als ich in Haddeby Werkzeuge verkaufen wollte. Bei ihnen war meine Schwester Rauðka, die schon vor dem Untergang der Hallig unser Heim verlassen hatte, um bei einem Quacksalber zu lernen.

Das war ein Zeichen für mich.

Ich schloss mich ihnen an und zusammen kämpften wir. Ich bin vielleicht nicht der stärkste von Ihnen, aber bei weitem der schnellste. Halt eine echte, wehende Pferdemähne.

Realname: Jakob Taake
Wohnort: Bodenstedt