Wiar Hariūha

Als Sohn eines Handwerkers wurde ich 790 in Scortinh geboren. Mein Vater war ein strenger Lehrmeister und brachte mir den Umgang mit Dechsel und Axt bei und unterrichtete mich in der Bronze- und Bernsteinverarbeitung.

803 kehrte unser Podestat aus Aquis Granni vom Reichstag Karl des Großen zurück und verkündete, dass spezielle Vorschriften für den Klerus ins Lex Frisionum aufgenommen werden mussten. Meine Familie fühlte sich durch die zunehmende Christianisierung bedroht und beschloss, ins neue Siedlungsgebiet nördlich der Eider auszuwandern, um uns eine Existenz im Einklang mit unseren Ahnen aufzubauen. Wir wollten uns von einem fremden Volk nicht vorschreiben lassen, wie wir unsere Gesetze zu halten haben.

Regelmäßig zog ich nach Haddeby, um dort unsere Waren auf dem Marktplatz feilzubieten. Bei einem dieser Besuche zum Fest der Hohen Maien traf ich während eines rituellen Gelages auf die Tochter eines Seiðremannes mit dem Namen Raija.

Wir wurden ein Paar, Eheleute und schließlich sogar Eltern eines Stammhalters.

Unseren Lebensunterhalt verdienten wir in Haddeby mit Glasperlen, Bronzeschmuck und Holzarbeiten. Doch dieses Leben war schwer und nicht erfüllend und Unfriede breitete sich in mir aus. Die Enge der Stadt machte mir zu schaffen und so erwies es sich als glückliche Fügung der Götter, als wir auf Ceana und Loarn trafen. Sie erzählten uns, dass sie Teil einer unabhängigen und freien Sippengemeinschaft waren, die sich den fränkischen Invasoren entgegenstellten.

Als ich später ihren Hauptmann Marcas Schwertbrecher kennen lernte, teilte ich auf Anhieb seine Überzeugungen, sodass ich ihm mit Schwert und Herz die Treue schwor.

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