Jul 2021

Wieder ist ein Jahr vergangen. Sehr schnell, wie ich finde. Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, dass ich die letzten Julgrüße geschrieben habe. Der einzige Anhaltspunkt sind tatsächlich die Wotans Welpen Silas, Esca und Jarno, die einen daran erinnern, wie viel Zeit vergangen ist. Ich höre mich schon an wie ein altes Tantchen, aber sie sind so groß geworden, entwickeln immer mehr ihren ganz eigenen Charakter und einen eisernen Willen, wie es nur echte Wölfe können.

Trotz aller Widrigkeiten war es ein gutes Jahr. Es hat sich einiges verändert, einige große und kleine Dinge sind passiert und trotzdem bin ich froh mein Rudel weiterhin vereint und vor allem auch einig zu sehen. Die Pandemie hält ein weiteres Jahr an und die Nerven und die Geduld der Menschen sind strapaziert, was sich doch in der Gesellschaft bemerkbar macht. Umso wichtiger ist es, in den Bemühungen der Eindämmung nicht nachzulassen und vor allem keine gesellschaftliche Spaltung herbeizuführen, sondern diese um jeden Preis zu verhindern.

Für mich geht es bei Jul genau darum: Gemeinschaft. Wenn uns die nordischen Götter eines vermitteln, dann das Gemeinschaft das Wichtigste ist. Egal, ob man sich die Geschichte Lokis ansieht, der die Götter beleidigt und beschimpft, weil sie ihn trotz guter Versprechungen ausschlossen, oder Thor, der seinen Bock mit einer armen Bauernfamilie teilt, um mit ihnen die dunkelste Nacht des Jahres zu durchwachen. Jedes Jahr wieder versuche ich die Gedanken und Gefühle von Zusammengehörigkeit in Worte zu fassen, sie begreiflich zu machen und bin mir doch nicht sicher, ob ich es vermag.

Als Vallah sehe ich meine Aufgabe darin, diesen Drahtseilakt zu schaffen, meine Gedanken diesbezüglich zum Leben zu erwecken und meinen Finger daraufzulegen. Gerade in dieser dünnwandigen, dunklen Zeit, in der diese Welt den Aufmerksamen ihre Magie zeigt. Natürlich streiten wir, natürlich geschehen schlimme Dinge, wir sind unfair, egoistisch oder haben mit uns selbst schon genug zu tun – das ist nur menschlich. Aber menschlich ist auch in Zeiten großer Not zusammenzuhalten und über sich hinauszuwachsen, gut zu sich und anderen zu sein, auch wenn es manchmal schwerfallen mag.

In diesem Sinne wünsche ich euch friedliche, schöne Jultage und viel Glück für das neue Jahr! Bleibt aufrecht!

Eure Rauðka

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